Wie Achtsamkeit die Gesundheit verbessert.
Ist das nicht ein großartiges Bild? Man spürt gleichsam wie sich die Lebenskraft dieses Hundes auf die Betrachter überträgt. Wie kraftvoll sind Sie unterwegs?
Die meisten von uns sind großartig darin, ihren Job zu meistern, ihre Kinder großzuziehen, für Familie und FreundInnen da zu sein, doch wenn es um uns selbst, um unsere Gesundheit geht, dann steht diese ganz unten auf der To-Do-Liste und erst wenn es uns einmal wirklich, wirklich schlecht geht, dann halten wir kurz inne. Im besten Fall hilft ein Kopfwehpulver oder ein Tag im Bett, im schlimmsten ist die Diagnose lebensbedrohend. Und dann?
Unsere Gesundheit wertschätzen wir erst dann, wenn wir einmal krank sind und sehr oft – gerade wir Frauen sind ja Großmeisterinnen in endloser Belastbarkeit und multi-tasking – ist es dann schon sehr spät, manchmal sogar zu spät.
Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) definierte bereits am 22.7.1946 Gesundheit folgendermaßen: „Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht die bloße Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen.“
Wie sieht es um IHRE Gesundheit aus? Heute? In diesem Augenblick?
Die Methode MBSR – Mindfulness Based Stress Reduction – also Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion, wurde von Jon Kabat-Zinn (US-amerikanischer Molekularbiologe) und Saki Santorelli (Professor für Präventiv- und Verhaltensmedizin) entwickelt, wird seit 1979 an der Stress Reduction Clinic des University of Massachusetts Medical Center angeboten und ebenso lange wissenschaftlich begleitet.
Das Programm richtete sich ursprünglich an Menschen mit chronischen Schmerzen und gesundheitlichen Problemen, die durch die übliche medizinische Betreuung nicht genügend Linderung erreichen können. Als es dort über alle Erwartungen hinaus Erfolg zeigte, wurde es mit der Zeit auf immer mehr Bereiche angewandt. Heute lehre ich Achtsamkeit vor LehrerInnen genauso wie im Gesundheitswesen und im Management.
Was hilft nun Achtsamkeit, wenn ich Schmerzen habe oder krank bin?
Wo spüren Sie Ärger, Wut, Verzweiflung Ihrem Körper? Schlägt Ihnen der Chef auf den Magen oder geht Ihnen im Job manchmal die Galle hoch? Bedrücken Sie Sorgen so sehr dass Sie schon leicht gebückt gehen oder kochen Sie innerlich vor Wut?
Jede und jeder von uns hat seine körperlichen „Schwachstellen“, die bei Stress und Ärger sofort „anspringen“, beim einen ist es der Magen, beim anderen der Rücken und der Dritte spürt´s am Herzen.
Jedes unserer Gefühle hat eine körperliche Entsprechung. Demnach ist jede Emotion nicht nur eine psychische, sondern auch eine körperliche Erfahrung.
Seelische Erlebnisse werden vom Gehirn in bioelektrische Impulse und die Freisetzung von Nerven-Botenstoffen umgewandelt. Das Gehirn macht also aus jedem psychischen einen biologischen Vorgang. Vom Gehirn ausgesandte Signale führen sowohl zu einer gegenseitigen Stimulation der Nervenzellen als auch zur Stimulation zahlreicher Körperorgane.
Nun, Sie wissen schon um den „Treibsand der Gedanken“, der uns in einen Grundzustand von permanenter Anspannung, Überreizung und Dauerstress bringt. Sobald eine Krankheit oder Schmerzen dazukommen, verstärkt sich dieser emotionale Stress noch, was uns noch mehr verkrampfen und leiden lässt.
Die Praxis der Achtsamkeit lässt uns einerseits ein klares Gegengewicht zu dem Stress, dem wir ständig ausgesetzt sind, finden und andererseits erkennen, wenn wir wieder Gefahr laufen im Treibsand der Gedanken zu versinken und auf „Wohlfühlgedanken“ umschalten.
Womit wir wieder dabei angelangt sind, dass ein gesunder Geist zu einem gesunden Körper beiträgt.
Die Überlastungen unseres Gesundheitssystems - an manchen Orten zu wenige Ärzte, lange Wartezeiten auf Untersuchungen, nicht zu unterschätzende Nebenwirkungen von Behandlungen - sind nur einige der Gründe, warum es heute mehr denn je an der Zeit ist, dass jede und jeder Verantwortung für die eigene Gesundheit, das eigene Wohlergehen übernimmt.
Durch Achtsamkeit ist der Patient/die Patientin selbst aktiv beteiligt, lernt seinen Körper und Geist besser kennen und aktiviert damit seine inneren Ressourcen für die Heilung.
Wesentlich heilsamer ist es jedoch, wenn Sie sich schon im Vorfeld um eine gesunde Lebensbalance kümmern.
Um dieses körperliche und geistige Wohlbefinden in einem ausgeglichenen Zustand zu erreichen, sind es manchmal nur kleine Korrekturen der Lebensweise und der Ernährung, die leicht gemacht werden können. Das heißt anders ausgedrückt, wir selbst haben es in der Hand, ob wir ein gesundes und glückliches Leben in Wohlbefinden führen wollen.
In den meisten Bereichen unseres Lebens wollen wir unabhängig sein, da ist es nur selbstverständlich auch in gesundheitlicher Hinsicht unser Leben selbst und verantwortungsvoll in die Hand zu nehmen, um Leiden und Krankheit zu vermeiden.
Ich wünsche Ihnen aus tiefstem Herzen dass Sie jeden Tag gesund, kraftvoll und energiegeladen leben können!
Blog vom 27.12.2015 auf https://www.fischundfleisch.com/susanne-strobach/31-tage-glueck-gesundheit-ist-mehr-als-die-abwesenheit-von-krankheit-14152