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Heißt Achtsam sein, Langsam sein?

Neulich erzählte mir eine Seminarteilnehmerin, sie hatte eine Freundin eingeladen ins Seminar mitzukommen, doch diese meinte bei Erwähnung des Themas Achtsamkeit: „Ich glaube, das ist nichts für mich, das ist mir zu langsam.“

Es kostete mich ein Schmunzeln und ich möchte hier noch ein bisschen „Aufklärungsarbeit“ leisten indem ich Ihnen stellvertretend für viele andere Tage von meinem  1. Mai erzähle:

Um 06.05 Uhr sitze ich bereits beim Laptop und feile an den Details für ein Lehrgangskonzept – nicht ohne vorher Frühstück hergerichtet zu haben.

Um 9.00 wecke ich meine Tochter und starte mit der Zubereitung eines Currys.

Um 10.00 sitze ich im Taxi, weil um 10.15 neue Klienten für eine Scheidungsmediation in meinen Praxisräumen warten.

Nach 3 Stunden Mediation, wir haben mittlerweile 13.00, gehe bewusst eine Bus-Station zu Fuß durch den frühlingshaften Park (und auch, weil er mir vor der Nase davongefahren ist ;), mache ich einen  Zwischenstopp zu Hause, um das inzwischen fertige Curry mit meiner Tochter zu essen.

Danach ab in die Straßenbahn, um gegen 15.00 Uhr einen lieben Kollegen für gegenseitiges update im Caféhaus zu treffen und nächste Schritte für ein gemeinsames Projekt zu besprechen.

Um 17.00 Uhr fange ich einen lieben Freund emotional auf, der sich eben von seiner Freundin getrennt hat und von 20.00-23.00 Uhr sitze ich wieder am Laptop.

Ein ganz normaler Tag….nicht ganz,  es ist ja der 1. Mai, Feiertagsprogramm sozusagen. J

Und trotz dichtem Terminkalender machte mir jede einzelne Tätigkeit, jedes einzelne Treffen große Freude, erlebte ich kreativen Austausch, Begeisterung, Genuss, Mitgefühl…

Bei jedem einzelnen Tagesordnungspunkt hieß es völlig präsent und fokussiert zu sein, gut organisiert und mit viel Empathie.

Eine Haltung der Achtsamkeit hilft mir dabei.

Blog 16.05.2017 auf https://www.fischundfleisch.com/susanne-strobach/heisst-achtsam-sein-langsam-sein-34934